Nur 16 Salons in Deutschland, davon fünf in Bayern, sind bisher klassifiziert, in Unterfranken „Intercoiffure Thoma“ in Bad Kissingen und jetzt „Modefriseur Slany“ in Gemünden-Langenprozelten. Mit einer Bewertung von 515 Punkten fehlten dem alteingesessenen Betrieb Slany sogar nur 15 Punkte für die höchste Einstufung mit fünf Sternen, die bislang nur zwei Salons erreicht haben. Als Mindestvoraussetzungen hierfür wären noch das Angebot an so genannter pflegender Kosmetik sowie ein ausschließlich an der Rezeption eingesetzter Mitarbeiter erforderlich gewesen.
Hoch zufrieden ist Inhaber Dieter Slany allemal. Dass sein Salon in etlichen Kategorien des 20-seitigen Erhebungsbogens locker die Höchstpunktzahl erzielen würde, hatte er nicht erwartet. Dabei weiß der Langenprozeltener durchaus, dass er sich bisher schon mit ausgezeichneten Salons in Großstädten messen konnte. Neben zahlreichen Titeln der Branche wiegt dabei besonders die Einstufung von „Modefriseur Slany“ als einer von Deutschlands 30 besten Salons durch Europas größte Fachzeitung „Top Hair International“. Bereits dreimal ging diese Auszeichnung nach Langenprozelten – nachdem die Zeitschrift anonyme Tester geschickt hatte.
Qualität und Service
Preise und Titel jedoch finden in der Friseurklassifizierung nur zum Teil Berücksichtigung. Beurteilt werden dort vor allem allgemeine Qualitätsstandards und der Service für die Kunden. Das war auch der Anlass für die Gründung des Vereins Deutsche Friseurklassifizierung in Köln vor einem Jahr: mehr Klarheit und bessere Orientierung für den Verbraucher nach dem Vorbild der bewährten Hotelklassifizierung und für die Fachbetriebe die Möglichkeit, sich deutlich von schwarzen Schafen und Billigmachern abzugrenzen.
Auf die Idee zur Beteiligung kam Dieter Slany durch den Vier-Sterne-Salon des deutschen Meisters Hans-Knut Thoma in Bad Kissingen, bei dem seine Tochter Tanja Bauer gearbeitet hatte, die unterfränkische Lehrlings- und Juniorenmeisterin war. „Ich stelle mich der Kritik der Klassifizierung“, entschied Slany. Nachdem er im September den 20-seitigen Fragebogen abgegeben hatte, erschien noch ein Prüfer, der zwei Stunden den Salon unter die Lupe nahm.
Höchstpunktzahlen erhielt „Modefriseur Slany“ beispielsweise für die regelmäßige Weiterbildung seiner Mitarbeiterinnen in Berlin und vor Ort durch Europa- und Weltmeister. „Weiterbildung ist das A und O“, sagt der Chef. Qualität, Service, Umgangsformen und ein gutes Betriebsklima hält Dieter Slany hoch. Das bemerke auch die Kundschaft: Durch Mund-zu-Mund-Propaganda hat sich der Kundenkreis bis nach Hanau und sogar Frankfurt erweitert.
In der dritten Generation
Die auf Anhieb erreichten vier von fünf Sternen, die für zwei Jahre gelten, nennt Slany „einen Meilenstein“ in der Firmengeschichte. Sie geht in das 60. Jahr und die dritte Generation. Dieter Slanys Vater gründete 1950 das Friseurgeschäft in einem Mietshaus und zog 1955 in einen eigenen Neubau um. 1977 übernahm der Sohn den Betrieb und errichtete 1982 wiederum einen Neubau. Vor zehn Jahren ließ Dieter Slany den Salon in italienischem Stil umgestalten. Tochter Tanja Bauer ist ebenfalls Friseurmeisterin und gehört zum Team. Mit ihrer zehnjährigen Tochter Lea, die talentiert bereits an Übungsköpfen hantiert, steht die vierte Generation bereit.
Über den Sterne-Erfolg sagte der Chef bewegt: „Ich möchte mich bei meiner Tochter und meinem Team bedanken. Ohne Euch wären die Sterne nicht da, Ihr seid ein Spitzenteam!“